Dolgije prowody

Jewgenija ist alleinerziehende Mutter. Ihr halbwüchsiger Sohn Sascha versucht, sich der mütterlichen Fürsorge zu entziehen und möchte zum Vater nach Nowosibirsk ziehen, was Jewgenija tief kränkt und in eine Sinnkrise stürzt. In alltäglichen Szenen evoziert Muratowa den ganzen Gefühlskosmos einer Frau, ihre Sehnsüchte, Verletzlichkeit und Widersprüche. Fragmentarisch erzählt, mit einer collageartigen Montage und mit Bild-Ton-Scheren entwickelt sich das berührende und facettenreiche Psychogramm einer Mutter-Sohn-Beziehung und der bevorstehenden Ablösung voneinander. Erst Ende der 80er Jahre durfte THE LONG FAREWELL öffentlich aufgeführt werden, soll vorher aber Generationen von WGIK-Student*innen als Beispiel eines Meisterwerks der Filmkunst vorgeführt worden sein. (al)